Trächtige Hündin richtig füttern: Was sie jetzt wirklich braucht

Trächtigkeit eines Hundes. Schwangere Hündin liegt auf weißer Decke.

Wusstest du, dass die Trächtigkeit die einzige Situation ist, in der ein Hund seine Futtermenge nicht schafft?

Damit deine Hündin während der Trächtigkeit trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, findest du hier Tipps und Lösungen für typische Probleme.

Deine Hündin ist trächtig – was musst du beachten?

Während Schwangere Gurken mit Nutella kombinieren, können trächtige Hündinnen ihren Nährstoffbedarf nicht durch abenteuerliche Lebensmittelkombinationen selbst decken, sondern sind darauf angewiesen, was in ihrem Napf landet.

Der Nährstoffbedarf deiner Hündin erhöht sich in der Trächtigkeit deutlich, vor allem Calcium und Phosphor benötigt sie in der 3 – 5-fachen Menge, aber auch Protein und andere Nährstoffe müssen erhöht zugeführt werden, um Mangelerscheinungen bei Mutterhündin und Welpen zu vermeiden.

3 häufige Probleme bei der Ernährung trächtiger Hündinnen

Diese drei Punkte stellen meiner Erfahrung nach die häufigsten Herausforderungen während der Trächtigkeit dar:

1. Deine Hündin schafft die Futtermenge nicht

Nimmt deine Hündin zu wenig Futter auf, kann es zu einem Calciummangel kommen, der dazu führt, dass zu wenig Milch gebildet wird. Im schlimmsten Fall entsteht nach der Geburt ein ausgeprägter Mangel, der sich in Krämpfen äußert und stationär in der Tierklinik mit Infusionen behandelt werden muss.

Calcium kann über Ergänzungen zugesetzt werden, wenn die Hündin die Futtermenge nicht mehr schafft. Die richtige Menge ist hier von großer Bedeutung, da ein zu viel an Calcium Nährstoffe wie Zink und Kupfer blockiert und so an anderer Stelle zu Mangelerscheinungen führen kann.

2. Es sind zu wenig Kohlenhydrate im Futter

Die Welpen im Mutterleib der Hündin decken ihre Energie ausschließlich über Glukose, welche sich am einfachsten über Kohlenhydrate gewinnen lässt. Mit einem angemessenen Anteil werden die Welpen optimal ernährt, ohne die Hündin zu sehr zu belasten. Gleichzeitig halten die Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel der Mutterhündin stabil.

Tipp: Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Kohlenhydraten lässt sich die Versorgung auch über eine erhöhte Proteinmenge gewährleisten, kontaktiere mich gerne für eine Unterstützung in der Rationserstellung.

3. Den richtigen Zeitpunkt für den Futterwechsel finden

Bekommt deine Hündin bisher ein eher kalorienarmes Futter, stellst du das Futter spätestens in der vierten Trächtigkeitswoche auf ein energiereiches Futter um. Sollte deine Hündin nicht jedes Futter vertragen, auch schon eher, um rechtzeitig das passende Futter zu finden.

Vermeide in jedem Fall einen Futterwechsel kurz vor oder nach der Geburt, da der Organismus deiner Hündin mit der Geburt beschäftigt ist und nicht zusätzlich mit einem unbekannten Futter belastet werden sollte.

Trächtigkeit beim Hund – 5 wichtige Tipps kurz und knapp

Tipp 1: Wann wird die Futtermenge erhöht?

Die Trächtigkeitsdauer einer Hündin beträgt 63 Tage und erst nach ungefähr drei Wochen kann per Ultraschall bestimmt werden, ob der Deckakt erfolgreich war.

Deshalb fütterst du in den ersten Wochen der Trächtigkeit die gewohnte Futtermenge und stellst erst ab der 5. Woche das Futter um. Ab jetzt bekommt deine Hündin eine erhöhte Menge und ein Futter mit einer hohen Energiedichte. Bis zum Wurftag wird sie kontinuierlich an Gewicht zulegen, bis zu 20% über dem vorherigen Normalgewicht.  

Tipp 2: Die Futtermenge auf kleine Portionen aufteilen

Je weiter die Trächtigkeit fortschreitet, desto mehr Platz nehmen die Welpen im Bauch der Mutterhündin ein. Sie kann keine großen Portionen mehr essen, sollte aber die tägliche Menge trotzdem schaffen, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Füttere deshalb 4 – 5 Mal am Tag, vor allem zum Ende der Trächtigkeit.

Tipp 3: Verstopfung in der letzten Trächtigkeitswoche vermeiden

In der letzten Woche vor der Geburt kommt es häufig vor, dass der Magen-Darm-Trakt der Hündin nur noch langsam arbeitet, dies führt zu Verstopfung. Mit leicht abführender Kost wie Milch, etwas Weizenkleie oder kleinen Portionen roher Leber kannst du deiner Hündin helfen. Tägliche moderate Bewegung regt die Verdauung an und hält den Kreislauf stabil. 

Tipp 4: Die optimale Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren

Die Gehirnentwicklung der Welpen wird mit einer ausreichenden Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA optimal gefördert, diese sind vor allem in Lachs- und Algenöl enthalten. Die Ration deiner Hündin sollte unbedingt ein Öl mit einem hohen Anteil dieser Fettsäuren enthalten.

Tipp 5: Die bevorstehende Geburt

Ungefähr 18 Stunden vor der Geburt der Welpen sinkt die Körpertemperatur leicht ab und ab diesem Zeitpunkt verweigern viele Hündinnen das Futter. Dies ist unbedenklich, du solltest aber im Blick behalten, dass deine Hündin immer frisches Wasser zur Verfügung hat. 

Direkt vor der Geburt sollte auf keinen Fall die Calcium- und Phosphor Zufuhr noch einmal erhöht werden, behalte hier die optimierte Ernährung der letzten zwei Trächtigkeitswochen bei.

Brauchst du Unterstützung bei der optimalen Ernährung deiner trächtigen Hündin? 

Jeder Hund ist ein Individuum und geht mit anderen Voraussetzungen in die Trächtigkeit. Verträgt deine Hündin nur ein bestimmtes Futter oder hat Vorerkrankungen? Bist du unsicher, welche Nährstoffe und wie viel davon sie wirklich braucht?

Ich begleite dich und deine Hündin durch die gesamte Trächtigkeit und unterstütze dich bei der richtigen Fütterung – genau passend zum Bedarf deiner Hündin.

Möchtest du erfahren, wie du Tag für Tag eine bedarfsdeckende und leckere Ration füttern kannst? 

Dann melde dich bei mir für eine individuelle Ernährungsberatung für deinen Hund.

Jetzt Kontakt aufnehmen:

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner