Schmatzen, Hecheln, Herumlaufen: Alles Tätigkeiten, die nachts niemand brauchen kann, weder der Hund, noch du. Was für uns vor allem wahnsinnig nervig ist, ist für deinen Hund meistens unangenehm und schmerzhaft.  Wie du Deinem Hund und dir zu ruhigen Nächten verhilfst, liest du in diesem Blogbeitrag.

Warum schmatzt ein Hund nachts?

In den meisten Fällen ist es Sodbrennen durch einen leeren Magen oder eine für den individuellen Hund nicht gut verträgliche Fütterungsform. Die gute Nachricht: Diese Dinge lassen sich relativ leicht beheben, ohne langen Diagnosemarathon oder komplizierte Änderungen.

Typische Symptome, die zusammen auftreten können

Wenn man ganz genau hinguckt, zeigt der Hund oft nicht nur ein Symptom, sondern mehrere. Auch das Auftreten eines einzelnen Symptoms kann auf ein Problem hindeuten, einem Hund, der im Sommer nachts hechelt und kurz herumläuft, kann aber auch einfach nur zu warm sein. Die folgenden Punkte sollten genau beobachtet und eingeordnet werden:

Mein Hund schmatzt viel

Tagsüber fällt das schmatzen meistens gar nicht so sehr auf, die Hintergrundgeräusche des Alltags überdecken das Schmatzen, dein Hund liegt vielleicht in einem anderen Raum und man ist einfach mit anderen Dingen beschäftigt. Erst nachts, wenn alles ruhig ist, hört man es plötzlich, das immer wieder auftretende Schmatzen in kurzen Abständen.

Hier hilft ein genaues Beobachten zum Einordnen der Situation: Schmatzt dein Hund wirklich viel oder alle paar Stunden im Traum mal kurz? Ist er dabei wach oder schläft er? Ist es wirklich nur nachts oder hörst du tagsüber nur nicht? Diese Beobachtungen können Hinweise geben, ob gerade nur von tollem Futter geträumt wird oder ob eventuell Schmerzen vorliegen.

Mein Hund schluckt ständig

Meistens hängt das Schlucken und Schmatzen des Hundes sehr eng zusammen. Oft ist eine Art Leerschlucken, also ohne, dass etwas gefressen wurde, wird mehrfach hintereinander geschluckt, gerne in Kombination mit Schmatzen. Auch ein Geräusch, was vor allem nachts auffällt.

Mein Hund hechelt nachts

Ob das nächtliche Hecheln deines Hundes normal ist oder ebenfalls ein Symptom, lässt sich durch die Begleitumstände erkennen: Sind draußen 30°C, du wohnst in einer Dachwohnung und dein Husky hechelt nachts, ist ihm höchstwahrscheinlich einfach nur warm.

Bei normalen Temperaturen und ohne vorherige starke Belastung sollte dein Hund nachts allerdings nicht hecheln. Hecheln kann hier viele Ursachen haben: Schmerzen und Stress sind die Häufigsten.

Mein Hund ist nachts unruhig

Auch hier sind wir wieder beim stark befellten Hund in der tropischen Sommernacht: Vielleicht sucht er sich nur einen anderen Platz. Auch hier deutet die Unruhe auf ein Unwohlsein hin, allerdings ein temporäres, was sich durch einen kühlen Liegeplatz abstellen lässt. Oder wie bei meinen spanischen Terriern im Winter: Ihnen ist kalt und sie haben ihre Decke verloren, auch dann ist Ruhe, wenn sie wieder zugedeckt sind.

Nächtliche Unruhe beim Hund ohne diese offensichtlichen Ursachen deutet häufig auf ein Unwohlsein hin, ähnlich wie hecheln können auch hier Schmerzen und Stress im Spiel sein.

Häufige Ursachen für nächtliches Schmatzen beim Hund

Die Gründe können vielfältig sein, meistens lässt es sich aber auf vier typische Dinge begrenzen:

Magenbeschwerden wie Sodbrennen oder Übelkeit

Man kennt es aus eigener Beobachtung: Bei Sodbrennen versucht man, durch Schlucken das unangenehme Gefühl im Hals loszuwerden. Selber schmatzt man vermutlich nicht so viel, was aber eher an gesellschaftlichen Konventionen liegt.

Erfahrungsgemäß ist der Hauptgrund für nächtliches Schmatzen beim Hund wirklich Sodbrennen, die Übelkeit kommt oft als Begleitsymptom daher.

Fütterungsrhythmus und Futterunverträglichkeit

Es muss nicht immer gleich eine Erkrankung dahinterstecken. Auch die Fütterungszeiten können zu den genannten Symptomen führen. Der Auslöser für das Schmatzen ist dann zwar ebenfalls Sodbrennen, aber nicht auf Grund einer Erkrankung wie einer Gastritis.

Neben der Fütterungszeit kann es auch einfach das Futter selbst sein. Nicht jeder Hund verträgt alles, es ist absolut individuell, ob eine Fütterungsform Probleme macht oder nicht. Der eine Hund verträgt kein Nassfutter, der andere kein BARF oder Trockenfutter. Fast immer wird gekochtes Futter vertragen, solange nicht einzelne Proteinquellen der Auslöser sind.

Stress oder Angst als Auslöser

Nächtliche Unruhe, Herumlaufen, keine Ruhe finden, Hecheln: All diese Symptome können auch durch Stress oder Angst ausgelöst werden. Während einige Hunde einfach erstarren, wenn sie ängstlich sind und somit viel weniger auffallen, laufen andere pausenlos im Kreis, gerne an den Außenwänden des Raumes entlang.

Teilweise kommt auch hier Schmatzen und Hecheln dazu, da der Stress auch zu Magenproblemen führen kann. Dies sind die komplexesten Auslöser und oft nur durch kombinierte Ernährung und Training behandelbar.

Schmerzen oder Probleme im Maulbereich

Wenn es gar nicht der Magen ist: Auch Zahnschmerzen oder Entzündungen im Zahnfleisch können bei deinem Hund die beschriebenen Symptome auslösen. Die meisten Hunde fressen trotz schmerzhaften Zähnen unbeirrt weiter, so dass man lange nicht merkt, dass ein Problem vorliegt.

Hier hilft eine regelmäßige Kontrolle der Zähne, sowohl zu Hause, als auch beim Tierarzt, um diese Ursache auszuschließen.

Was du sofort ausprobieren kannst, wenn dein Hund nachts schmatzt

Die erste und meistens relativ einfache Anpassung, ist die Fütterungszeit oder auch Häufigkeit. Wird das letzte Mal am späten Nachmittag oder frühen Abend gefüttert, ist der Magen bis morgens sehr lange leer, bei empfindlichen Hunden kann dies schon zu Sodbrennen führen.

Gib versuchsweise die letzte Mahlzeit später am Abend oder sogar erst vor dem Schlafen gehen. Auch morgens kann es helfen, direkt nach dem Aufstehen zu füttern. Bei meinem Hund weiß ich, dass ich vor 9 Uhr morgens füttern muss, ansonsten will er zum Gras fressen in den Garten, dann ist ihm also schon übel.

Auch mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag können helfen, wenn bisher nur einmal gefüttert wurde. Da das nicht immer in den Alltag passt, würde auch ein kleiner Snack in Form von etwas Trockenfutter, Zwieback oder Toast schon etwas bringen, was man schnell nebenbei geben kann.

Vorsichtige Futterwechsel: Die bisherige Ration mit gut verträglichen Komponenten ergänzen. Bei BARF beispielsweise mit einem höheren Kohlenhydratanteil und weniger Bindegewebe, bei Nassfutter gekochte Kartoffeln untermischen. Wenn du Trockenfutter fütterst, könntest du es einweichen oder eine Mahlzeit mit gekochter Schonkost ersetzen. Vielleicht zeigt sich bei einer dieser Maßnahmen schon eine Besserung und bietet damit einen Ansatz für die Lösung.

Wann du mit deinem Hund zum Tierarzt solltest

Ständiges Erbrechen, lang anhaltendes Schmatzen und Schlucken und ein schwacher Allgemeinzustand sind immer Zeichen für einen Tierarztbesuch. Dieser kann weiterführende Untersuchungen einleiten und gesundheitliche Probleme ausschließen.

Weiterführende Informationen & vertiefende Artikel

Wenn du vermutest, dass hinter dem nächtlichen Schmatzen deines Hundes Sodbrennen steckt, dann lies gerne mal in meinen Beitrag zum Sodbrennen beim Hund rein (einfach auf den Link klicken). Von dort kommst du auch zu typischen Hausmitteln, die schnell Abhilfe verschaffen.

Fazit: Wie du deinem Hund und dir zu ruhigen Nächten verhilfst

Nächtliches Schmatzen, Schlucken, Hecheln oder Unruhe wirken im ersten Moment einfach nur störend, oft stecken dahinter aber Ursachen, die deinem Hund das Leben schwer machen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lassen sich die Auslöser schnell eingrenzen und oft sogar direkt entschärfen.

Ob ein leerer Magen, eine unpassende Fütterungsform, Stress oder Schmerzen: Wenn du die Signale deines Hundes aufmerksam beobachtest und kleine Veränderungen im Alltag ausprobierst, kannst du häufig schon viel Erleichterung schaffen. Gerade die Anpassung der Fütterungszeiten oder ein vorsichtiges Ändern des Futters zeigt oft überraschend schnelle Wirkung.

Bleiben die Beschwerden jedoch bestehen, werden stärker oder kommen Erbrechen, starke Unruhe oder ein deutlich veränderter Zustand dazu, sollte ein Tierarzt unbedingt einmal drüberschauen. Denn je früher ihr die Ursache findet, desto schneller kehrt wieder Ruhe ein.

Am Ende gilt: Nächtliches Schmatzen ist kein Tick, sondern ein Hinweis. Und sobald du ihn ernst nimmst, hast du den wichtigsten Schritt zu entspannten Nächten schon getan.