In Blogbeiträgen und auf Social Media findet man immer wieder den Ausdruck Nahrungsergänzungsmittel für Hunde oder auch Supplement, meistens im Zusammenhang mit bedarfsdeckendem Hundefutter.
Nahrungsergänzungsmittel für Hunde – Was ist das überhaupt?
Selbstgekochtes Hundefutter enthält in den meisten Fälle reines Muskelfleisch, Kohlenhydrate und Gemüse, sehr selten Innereien. Das hat zwei Gründe:
- Gekochter Pansen riecht wirklich unangenehm, ihn im Haus zu kochen ist eine Zumutung für alle dort lebenden Menschen. Die Hunde finden es gut, aber man muss sich dafür wirklich überwinden.
- Selbstgekochtes Hundefutter wird oft an Hunde mit Magen-Darm-Problemen verfüttert. Für diese Hunde eignen sich Innereien mit ihrem hohen Bindegewebsanteil weniger, da sie schwer verdaulich sind und Abbauprodukte im Darm erzeugen, die wieder die Verdauung und weitere Organe belasten. Ein sowieso schon angeschlagener Hund sollte leicht verdauliches Futter bekommen.
Nun ist es aber so, dass in den Innereien die meisten Nährstoffe stecken. Muskelfleisch hat zwar eine hohe Proteinverfügbarkeit, in Sachen Eisen, Zink, Selen, Vitamin B usw. sieht es jedoch schlecht aus. Die Kohlenhydrate im Futter sind vor allem Energielieferanten und das Gemüse sorgt für genug Ballaststoffe, jedoch nicht für die Abdeckung mit Vitaminen.
Wie kommen die Nährstoffe für den Hund ins Futter?
Die Nährstoffe müssen aber irgendwo herkommen und genau dafür gibt es die umgangssprachlich gern als Pulverchen bezeichneten Nahrungsergänzungsmittel für Hunde.
Sie enthalten die Mikronährstoffe Calcium, Phosphor, Natrium und Magnesium, sowie die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Zink, Mangan und Jod. Auch die Vitaminversorgung wird mit der Nahrungsergänzung sichergestellt.
Die Hersteller haben sich viele Gedanken gemacht, in welchen Situationen ihr Produkt eingesetzt werden kann und so gibt es nicht nur für den gesunden Hund eine praktische Ergänzung für das gekochte Futter, sondern auch der nierenkranke Hund oder, wie in unserem Fall, der Hund mit Leishmaniose kann selbstgekochtes Hundefutter erhalten, was alle Nährstoffe abdeckt.
Natürliche Nahrungsergänzung für Hunde – geht das nicht auch?
Es ist möglich, alle benötigten Nährstoffe über natürliche Produkte zu ergänzen, zum Beispiel Eierschale für Calcium und Rinderblut für Eisen. In einigen Fällen ist das nötig, wenn einfach keine Komplettergänzung so richtig passt oder sich der Besitzer eine natürliche Ergänzung wünscht. Für den Laien ist es jedoch nur aufwändig zu berechnen und die Zusammenstellung der Einzelkomponenten ist umständlicher und in den meisten Fällen auch teurer.
Und BARF? Braucht man da auch Nahrungsergänzungsmittel?
Im BARF Bereich stellt sich das etwas anders da, theoretisch ist es dort möglich, vollständig bedarfsdeckende Rationen ohne Nahrungsergänzung zu berechnen. Oft fehlt aber doch etwas, in vielen Fällen macht hier eine Einzelergänzung Sinn, da man weniger Komponenten braucht, als im Bereich des gekochten Hundefutters.
Der Grund dafür sind die am Anfang schon erwähnten Innereien, die in der klassischen Rohfütterung verwendet werden. Nun frisst aber nicht jeder Hund jede Art von Innereien und da wird es dann schon kompliziert, wenn man die Ration wirklich ausgewogen gestalten möchte.
Auch Knochen sind ein Thema: Werden sie verfüttert, ist die Calciumversorgung gesichert. Doch manche Hunde vertragen die Knochen nicht oder bekommen Verstopfung, sogenannten Knochenkot, dann wäre das einfache Weglassen der Knochen ohne Ergänzung von Calcium fatal.
Fazit: Nahrungsergänzungsmittel für Hunde: Sinnvoll, ja – immer notwendig, nein
In 99% der selbst erstellten Rationen, also selbstgekochtes Hundefutter oder BARF, ist eine Ergänzung notwendig. Das gilt auch und vor allem für Fertig-BARF.
Besonderheit: Wer nur ab und zu mal für den Hund kocht, braucht sich darüber keine Gedanken zu machen, ein ansonsten mit Nährstoffen gut versorgter Hund rutscht nicht sofort in die Mangelernährung. Für ein oder zwei gekochte Mahlzeiten pro Woche braucht also niemand extra Nahrungsergänzungen anzuschaffen.