Wann man 3 Uhr morgens durch einen schmatzenden und unruhigen Hund aus dem Schlaf gerissen wird, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es sich um Sodbrennen handelt. Hier findest du schnelle Hilfe.
Hunde können tatsächlich unter Sodbrennen leiden, ganz ähnlich wie wir Menschen. Vielleicht hast du gerade verzweifelt „Sodbrennen Hund was tun“ oder „Sodbrennen Hund Soforthilfe“ in die Suchmaschine eingegeben und bist hier gelandet.
In diesem Blogartikel erzähle ich dir, welche Hausmitteln bei Sodbrennen helfen und was du tun kannst, wenn dein Hund davon geplagt wird.
Soforthilfe für deinen Hund bei akutem Sodbrennen
Als schnelle Hilfe bei akutem Sodbrennen haben sich bewährt: Wasser trinken lassen, wenn dein Hund es annimmt, denn das verdünnt die Magensäure ein wenig.
Gras fressen lassen oder Katzengras anbieten, das vertreibt oft die Übelkeit, so dass dann erstmal gefressen werden kann. Ein Stück Zwieback oder etwas geriebenen Apfel geben und den Hund zur Ruhe bringen.
Auch ein Löffel Haferschleim oder ein Schluck Kamillentee kann den Hundemagen beruhigen, wenn dein Hund überhaupt noch fressen möchte. All diese Soforthilfen zielen darauf ab, die Säure im Magen zu entschärfen und die Schleimhaut zu schützen. Wenn dein Hund sehr leidet, und gar nicht mehr fressen will, ist der Tierarzt die richtige Wahl, dort können Medikamente als akute Hilfe gegeben werden. Aber meistens kommst du mit den Hausmitteln schon sehr weit.
Natürliche Hausmittel gegen Sodbrennen beim Hund
Mit natürlichen Hausmitteln kannst du deinem Hund oft schon sehr gut helfen, gerade bei wiederkehrendem Sodbrennen. Die Natur hält zum Glück einige gesunde und schnell zuzubereitende Varianten vor, die Magensäure binden, die Schleimhäute schützen und den Magen beruhigen. Hier stelle ich dir die Helferlein vor, die sich meiner Erfahrung nach bewährt haben.
Heilerde für Hunde – der Säurebinder aus der Natur
Heilerde ist mein persönlicher Favorit unter den Hausmitteln und mittlerweile ein fester Bestandteil im Hundemedikamentenschrank. Das feingemahlene Pulver kann überschüssige Magensäure binden und so Sodbrennen lindern. Vielleicht kennst du Heilerde aus der eigenen Anwendung gegen Sodbrennen oder Übelkeit. Was bei uns wirkt, hilft in vielen Fällen auch dem Hund.
Welche Heilerde sich eignet und wieviel du davon geben kannst, findest du im Blogbeitrag zur Heilerde: Hier geht’s zum Artikel Heilerde für Hunde – die richtige Dosierung.
Wichtig ist, immer genug Wasser bereitzustellen, denn Heilerde bindet Flüssigkeit im Magen. Tipp: Falls dein Hund das Pulver im Futter nicht möchte, gibt es Heilerde auch in Kapsel-Form. Die kannst du wie ein Leckerli verstecken oder direkt eingeben.
Eine tolle Eigenschaft von Heilerde: Sie liefert auch gleich Mineralstoffe und Spurenelemente , die gut für die Verdauung sind.
👉 Weiterlesen: Im Blogbeitrag Heilerde für Hunde erfährst du noch mehr über Anwendung und Nutzen von Heilerde, insbesondere wie sie bei Sodbrennen und empfindlichem Hundemagen hilft und was die richtige Dosierung ist.
Ulmenrinde – natürlicher Magenschutz für den Hund
Ulmenrinde, auch Slippery Elm genannt, hab ich erst über die Hunde kennengelernt, obwohl sie für Menschen genauso geeignet ist. Die getrocknete Rinde der Rotulme ein altbewährtes Naturheilmittel, um Magen und Darm zu beruhigen.
Wie wirkt Ulmenrinde? Das feine Pulver bildet beim Aufkochen einen dickflüssiger Schleim. Dieser legt sich auf die angegriffenen Schleimhäute in Speiseröhre und Magen und schützt vor der Magensäure.
Mehr zur Wirkweise und Dosierung kannst du im entsprechenden Blogbeitrag nachlesen: -> Hier geht’s zum Beitrag Ulmenrinde für Hunde
Wichtig: Ulmenrinde immer separat von Medikamenten geben! Genau wie Heilerde könnte auch Ulmenrinde die Aufnahme von anderen Medikamenten behindern, daher auch hier mindestens 1–2 Stunden Abstand einplanen.
Ulmenrinde wirkt nicht nur bei akutem Sodbrennen, sondern ist auch toll, um einen gereizten Magen wiederaufzubauen – zum Beispiel nach Erbrechen oder bei einer Gastritis. Viele Hundehalter schwören darauf, und ich muss sagen: Bei Rudi gehört Ulmenrinde inzwischen ins Standard-Repertoire, wenn sein Magen empfindlich reagiert.
👉 Weiterlesen: Wie du Ulmenrinde beim Hund dosierst und richtig anwendest, erfährst du im Artikel Ulmenrinde für den Hund: Wirkung, Anwendung und Erfahrungsberichte. Dort findest du eine ausführliche Anleitung und weitere Tipps zu diesem natürlichen Magenschutz.
Haferschleim für Hunde – wohltuende Schleimschicht aus der Küche
Gehören Haferflocken bei dir zum Frühstück dazu? Dann hast du vielleicht das nächste Hausmittel schon im Küchenschrank verfügbar. Haferschleim oder auch Haferbrei oder Porridge genannt, eignet sich nicht nur für das Frühstück, sondern ist auch ein gut geeignetes Hausmittel für Hunde mit Sodbrennen oder Magenschmerzen. Der Trick dahinter: Aus gekochten Haferflocken entsteht ein weicher Brei, der als Schutzschicht im Magen wirkt. Außerdem sollen Haferflocken überschüssige Säure aufsaugen.
Nicht jeder Hund nimmt auf Anhieb Haferbrei als Futter an, du kannst einen bisschen Apfelmus ohne Zucker unterrühren oder etwas Hühnerbrühe. Auch ein Löffel Nassfutter kann helfen, jedoch nicht zu viel Fleisch, denn das erhöht wieder die Magensäureproduktion.
Passende Rezepte und Tipps bei Sodbrennen und Durchfall findest du im Blogbeitrag zum Haferschleim.
Haferschleim ist Teil der klassischen Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden. Er beruhigt nicht nur den Magen, sondern liefert auch etwas Energie und Flüssigkeit. Wenn dein Hund z.B. wegen Übelkeit gerade schlecht frisst, kann Haferschleim zumindest eine kleine Mahlzeit ersetzen, bis der Appetit zurückkommt.
👉 Weiterlesen: Mehr Infos zur Zubereitung und Anwendung von Haferflocken für den Hund findest du im Blogbeitrag Haferschleim für Hunde: 3 einfache Rezepte. Dort gibt es auch ein paar Rezepte und Varianten (z.B. Haferschleim mit Kamillentee statt Wasser) für die einfache Anwendung.
Weitere bewährte Hausmittel für deinen Hund
Neben Heilerde, Ulmenrinde und Haferschleim gibt es noch ein paar andere Hausmittel, die meistens sowieso schon im Küchenschrank stehen. Hier eine kurze Übersicht:
Kamillentee oder Fencheltee: Ein Klassiker bei Magenbeschwerden. Bereite einen schwachen Kamillen- oder Fencheltee zu, lass ihn vollständig abkühlen und biete deinem Hund einige Schlucke davon an. Kamille wirkt beruhigend auf Magen und Darm, Fenchel entkrampft. Viele Hunde mögen den milden Geschmack überraschend gern.
Kartoffelsaft: Klingt im ersten Moment ungewöhnlich, hat aber seine Berechtigung. Kartoffelsaft* wird aus rohen Kartoffeln gepresst, wirkt basisch und kann überschüssige Säure neutralisieren. Man erhält ihn im Reformhaus oder auch einfach online. Der Solaningehalt ist sehr gering, so dass ihn auch Hunde trinken dürfen.
Karottensaft wiederum enthält Antioxidantien und kann ebenfalls helfen, Säure zu binden. Ein paar Esslöffel Möhrensaft oder eine gekochte, weiche Möhre können nicht schaden, durch die Süße wird es auch gerne gefressen. Auch Morosuppe, sonst eher bei Durchfall bekannt, beruhigt den Magen zusätzlich. Hier findest du das Rezept für die Morosche Karottensuppe für den Hund.
Joghurt oder Hüttenkäse: Manchen Hunden hilft ein Löffel Naturjoghurt oder etwas Hüttenkäse, um den Magen zu beruhigen und sie werden damit zum Fressen animiert. Nicht jeder Hund verträgt Laktose. Wenn du nicht weißt, ob das bei deinem Hund der Fall ist, probiere es aus, solange er gesund ist und nicht im Krankheitsfall.
Manuka-Honig: Ein Geheimtipp aus der Naturheilkunde ist Manuka-Honig* in lauwarmem Wasser. Ein Teelöffel Honig auf ~100 ml warmes Wasser ergibt einen süßen Schleim, der die Kehle beruhigt. Das ist besonders hilfreich, wenn der Rückfluss der Säure den Hals gereizt hat. Bitte aufpassen: Welpen unter 1 Jahr dürfen keinen Honig bekommen (Botulismus-Gefahr).
Die Hausapotheke für den Hundemagen muss nicht kompliziert sein, viele Zutaten hast du wahrscheinlich zuhause. Taste dich langsam an die Mittel heran und beobachte, was dein Hund am besten annimmt und verträgt. Jeder Hund ist anders, was bei einem Hund super hilft (z.B. Haferschleim), rührt ein anderer Hund vielleicht nicht an.
Omeprazol & andere Medikamente.: Wenn der Tierarzt helfen muss
Bisher ging es in diesem Blogbeitrag um natürliche Hausmittel. Doch was ist, wenn diese Hausmittel nicht ausreichen oder das Sodbrennen deines Hundes immer wieder kommt und er darunter leidet? Spätestens dann ist es Zeit, auch an schulmedizinische Optionen zu denken. Omeprazol für Hunde zum Beispiel ist ein häufig vom Tierarzt eingesetztes Medikament bei starkem Sodbrennen, Magengeschwüren oder Reflux.
Omeprazol gehört zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer, das heißt es hemmt die Säureproduktion im Magen, sodass weniger Magensäure gebildet wird. In akuten Fällen oder bei chronischem Reflux kann das sehr hilfreich sein, weil so die entzündete Speiseröhre endlich Ruhe vor der Säure hat und abheilen kann und der Kreislauf aus Übelkeit, Nüchternerbrechen und weiterem Sodbrennen unterbrochen wird. Die meisten Tierärzte verschreiben Omeprazol als Magenschutz für Hunde befristet, oft für ein bis zwei Wochen, je nach Schwere der Beschwerden.
Wichtig: Omeprazol & Co. sollten immer nur in Rücksprache mit einem Tierarzt gegeben werden! Gib deinem Hund niemals einfach so humanmedizinische Sodbrennen-Tabletten. Solche Medikamente haben Nebenwirkungen: Omeprazol kann z.B. zu Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen führen. Das wollen wir natürlich vermeiden, außer es ist wirklich nötig.
Neben Omeprazol gibt es noch weitere Medikamente, die der Tierarzt je nach Ursache einsetzen könnte: Sucralfat, ein Aluminiumsalz, soll die Magenschleimhaut schützen, H2-Blocker wie Ranitidin oder Cimetidin verringern die Säureproduktion, oder Antazida neutralisieren die Säure direkt. Was davon im Falle deines Hundes Sinn macht, entscheidet deine Tierärztin oder Tierarzt individuell.
Die gute Nachricht: In vielen Fällen bekommt man Sodbrennen beim Hund mit der richtigen Kombination aus Futterumstellung, Hausmitteln und ggf. kurzzeitiger Medikamentengabe schnell in den Griff. Dein Hund muss nicht dauerhaft unter Magenschmerzen leiden.
Und oft reichen die natürlichen Hausmittel völlig aus.